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Kren

(Armoracia rusticana)
E: Horseradish

V - VII Home Fettwiesen, Ruderal­stellen
60 - 120 cm Neophyt NE
Habitus
Synonyme: Armoracia lapathifolia, Cochlearia armoracia, Meerrettich, Rorippa rusticana. Geophyt, coll-mont. Anhand der großen Blätter ("Bletschn") leicht zu identifizieren. Der Kren wird als Gewürzpflanze viel angebaut, manchmal tritt er auch verwildert inmitten einer Wiese auf. Seine ursprüngliche Heimat ist das südöstliche Russland (Lit). Dort heißt er Chren, in Kroatien Hren. In Deutschland sagt man Meerrettich dazu, in den englischsprachigen Ländern Horseradish. Die frisch "gerissene" Wurzel verströmt einen stark beißenden Geruch, so dass Nase und Augen zu rinnen beginnen. Das Krenfleisch, eine gesottene Schweineschulter mit reichlich Wurzelwerk, Sauerkraut und Kren ist aus der oberösterreichischen Küche nicht wegzudenken, nicht zu vergessen der Semmelkren zu gekochtem Rindfleisch. Kren verbessert auch jedes Frankfurter Würstchen. Der Kren wird auch als Heilpflanze gegen Husten und Heiserkeit verwendet.
 
Blütenstand
01.05.2009 Pucking
 
Grundblätter
Armoracia hieß der Kren schon bei den Römern, die Herkunft dieses Namens ist aber kompliziert und unklar (Lit).
 
Stängelblätter
26.05.2007 Pucking

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1883

"1194. R. rusticana Gren. et Godr. (Cochlearia Armoracia L . sp. — Armoracia rusticana fl. d. Wett. — Cochleraria rusticana Lam . Meerrettig, Kren)
Wurzel walzlich, dick, fleischig, gelblichweiss, senkrecht, mehrköpfig, mittelst Wurzelläufer tief unter der Erde kriechend, von scharfem, beissendem Geschmacke. Stengel 1,5 - 4' hoch, aufrecht, gefurcht, röhrig, kahl wie die ganze Pflanze, oberwärts rispig-ästig. Blätter grasgrün, etwas glänzend, gross, die wurzelständigen ohne Stiel bis 1' lang, langgestielt, herzförmig oder eilänglich, ungleichgekerbt, untere Stengelblätter kürzergestielt, lappig-fiederspaltig oder kämmig-fiedertheilig. Zipfel ungleich, lineal, länglich und keilig, ganzrandig und gezähnt, obere Stengelblätter mit verschmälerter Basis sitzend, länglich oder lanzettlich, ungleich - gekerbt, die obersten auch lineal, ganzrandig. Blüthenstand eine aus zahlreichen, 2 - 5" langen Trauben zusammengesetzte
stattliche Rispe. Kronblätter 3''' lang, weiss. Die längeren Staubfäden sanft aufsteigend. Schötchen kugelig, runzelig, 2''' im Durchmesser, oft fehlschlagend.
Die durch Cultur oft mannsarmdicke Wurzel ist unter dem Namen Kren allenthalben im Küchengebrauche. Sie enthält Zucker, Stärkmehl, Eiweiss und vorzüglich ein scharfes, flüchtiges Oel, dem sie ihren beissend scharfen Geschmack und Geruch verdankt, und ist als Hautreizmittel sowohl, als innerlich im Absudform (letzterer Zeit besonders gegen Nierenkrankheiten und Scorbut) officinell.
Mai — Juni
Stammt aus dem Nordost Europas und wird als unentbehrliches Gemüse bei jedem Bauernhofe Oberösterreichs sowohl in Gärten als im Freien gebaut und kömmt in Nähe von Wohnungen in feuchten Gräben, an Bach- und Flussufern, an Zäunen und auf Schutt verwildert vor."
Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, III. Band (Seite 434), Linz 1883, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.